Bei bestem Schleswig-Holstein-Wetter durfte ich am 26.8.2021 unter der Schirmherrschaft von Peter Harry Carstensen als Ehrengast das Aussetzen der 150.000 Jungaale eröffnen. Vielen Dank für Einladung an die die Bürgerinitiative „Aalutsetten in de Schlie“ und der „Förderverein zur Erhaltung maritimer Lebensarten und Lebensformen e.V.“

Aalutsetten in de Schlie

Der Aalfang ist ein europäisches Kulturgut und ein Handwerk, das zu Schleswig-Holstein und der Schlei gehört. Mit den ausgesetzten Tieren soll sich der Aalbestand der Schlei weiter erholen. Erste positive Ergebnisse gibt es bereits. Es werden mittlerweile mehr Aale gefangen als noch vor einigen Jahren.In meiner Rede habe ich als Mitglied im Fischereiausschuss darauf hingewiesen, dass nach einem langen Entscheidungsprozesses eine Erhöhung der Förderungssumme im Rahmen des neuen Fonds möglich wäre. Ziel muss es sein, für die Schlei-Region eine Förderquote zu erreichen, die der von Mecklenburg-Vorpommern entspricht. Sie muss Teil des Teil des europäischen Aalmanagements sein.
Eine ehemalige Europaabgeordnete, die von mir sehr geschätzte Ulrike Rodust, bekam als Dank für Ihren Einsatz für die Fischerei die diesjährige “Goldene Reuse”- und eine tolle Laudatio von PHC!

Unterstützung für die Fischer in Schleswig-Holstein!

Die Fischer im ganzen Land haben mit verschiedenen Herausforderungen zu kämpfen, von der überbordenden Bürokratie bis hin zu den Beutezügen des Kormorans. Die traditionelle Fischerei muss ein starkes Stück Schleswig-Holstein bleiben! Auf EU-Ebene werde ich mich weiter für ihren Erhalt einsetzen.

Blick auf den Tag von Schleifischer Jörn Ross:

„Viele äußere Einflüsse haben den Aalbestand in der Schlei und in der Ostsee dezimiert. Deshalb wollen und müssen wir den Aal in die Schlei zurückbringen. Die einzige Möglichkeit ist das Einsetzen von Jungaalen – ein besonderes Ereignis, das wir gemeinsam mit Euch und Ihnen angehen wollen.

In diesem Jahr jährt sich unserer Aalbesatz zum 12. Mal! Seit 2010 besetzen wir mittlerweile die Schlei mit Jungaalen. Damals starteten wir mit einem Besatz von 33 000 Stück vorgestreckter Aale (10 g pro Stück) für 13 000 Euro. In diesem Jahr werden wir insgesamt 490 000 Aale, davon 350 000 SEG-zertifizierte französische Glasaale und 140 000 vorgestreckte Aale (auf 5 g vorgemästete Glasaale), zu insgesamt 79 180 Euro inkl. MwSt. aussetzen. 60 % dieser Summe werden über öffentliche Mittel aus der Fischereiabgabe und dem Europäischen Meeres- und Fischereifonds finanziert.

Grundlage unseres Aalbesatzes ist die EU-Aalverordnung von 2007. Ihr ausdrückliches Ziel ist die Erholung des Europäischen Aalbestandes. Aber jedes Land darf seinen eigenen Weg wählen. So hat Irland die Küstenfischerei auf Aal total verboten, Dänemark hat die Hobbyfischerei und die Nebenerwerbsfischerei auf Aal begrenzt. Deutschlands Plan basiert hauptsächlich auf dem Aussetzen von kleinen Aalen und das in großen Mengen. Wenn wir diesen Plan nicht einhalten, würde die Aalfischerei endgültig verboten! 

Wir Fischer unterstützen den Aalbesatz vor allem, 1.) damit wir irgendwann wieder ordentliche Aalfänge haben und 2.) damit ein Teil der Aale zur Sargassosee abwandert, dort laicht und der Nachwuchs wieder an unsere Küsten zurückkommt. 

Das Einmalige an unserem Aalbesatzprogramm an der Schlei ist, dass hier nicht Angler ODER Fischer die Fische aussetzen, sondern hier sind es ANGLER UND FISCHER. Mit dabei sind die Fischer aus Schleswig, Arnis, Kappeln und Maasholm sowie die Angler von der Schlei. Aber sie sind nicht allein, denn auch die Schleigemeinden, viele Restaurants, alle Räuchereien an der Schlei, die Verbände der Angler und Fischer, unsere Fischereigenossenschaften, der Naturpark Schlei, viele Einzelpersonen und mehrere Werften beteiligen sich. 

Darauf können wir stolz sein! Die ersten positiven Ergebnisse haben wir bereits. Es werden mittlerweile viel mehr Aale gefangen als noch vor einigen Jahren. Der Aal gehört zur Schlei, wie der Schleswiger Dom zu Schleswig.“